Thomas Scheffer

© VG Bild-Kunst, Bonn

OUT OF THE BLUE

4096x1716, Color, Silent, Loop, VG Kunst 2024


Die Redewendung OUT OF THE BLUE beschreibt im britischen ein unvorhersehbares Ereignis, dass 'wie aus dem Nichts' auftaucht und mit dem niemand gerechnet hat.

Es ist der Titel der Videoarbeit. Diese weist Phänomene auf, die eng mit bis heute nicht vollständig erklärbaren Prozessen des menschlichen Gehirns verbunden sind.


Vor wechselndem porösen Hintergrund bzw. Vordergrund in blauer Farbe pulsieren rötliche Strukturen und kantige Formen mit weisslichen, leicht glühenden Punkten tauschen sich die Bilder rhythmisch mit farbigen Blitzen ab.


Die Betrachter:innen können mit Augenbewegungen die Richtung der Bewegungen der Bildelemente in einer vom Gehirn erzeugten Illusion steuern. So führt beispielweise eine auf- und abwärtsgerichtete Augenbewegung zu einem Wabern des Bildes, welches auch nicht stoppt, wenn Betrachter:innen die Bewegung eingestellt haben. Gleiches geschieht bei horizontalen oder kreisenden Augenbewegungen.

Es scheint als würde das Gehirn in der folgenden Wahrnehmung etwas fortsetzen, was nur kurz mit einer Handlung angestossen wurde.

Die daraus folgenden Fragen für Wahrnehmung und Wahrhaftigkeit würde den Text hier sprengen. Die Bewegtbildarbeit OUT OF THE BLUE eröffnet eine Grundlage der Erfahrbarkeit dieses beschriebenen Phänomens.




The phrase OUT OF THE BLUE describes an unpredictable event that appears 'out of nowhere' and that nobody expected.

It is the title of the video work. It shows phenomena that are closely linked to processes in the human brain that cannot be fully explained to this day.


Against a changing porous background or foreground in blue, reddish structures pulsate and angular shapes with whitish, slightly glowing dots alternate rhythmically with colored flashes.


Viewers can use eye movements to control the direction of the movements of the image elements in an illusion created by the brain. For example, an upward and downward eye movement leads to a wobbling of the image, which does not stop even when the viewer has stopped the movement. The same happens with horizontal or circular eye movements.


It seems as if the brain continues something in the subsequent perception that was only briefly triggered by an action.

The resulting questions of perception and truthfulness would go beyond the scope of this text. The moving image work OUT OF THE BLUE opens up a basis for experiencing this phenomenon.